Dienstag, 11. März 2014

VORBILDLICH & NACHAHMENSWERT : SYSTEM INTEGRATIVE WOCHENSTRUKTUR HÖCHST !

http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2013/04/01/arbeiten-ganz-ohne-zeitdruck.vn

LEUCHTENDES  VORBILD :  SYSTEM   INTEGRATIVE  WOCHENSTRUKTUR  FÜR   AUTISTEN  !

               In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift  der  Autistenhilfe  Österreich  Nr. 92  vom  Jänner  2014  findet sich auf den Seiten  17  bis 19  ein sehr sehr interessanter  Bericht aus  Vorarlberg, den wir uns näher anschauen müssen :

                "  Den  Verein  Autistenhilfe Vorarlberg  gibt es seit 20 Jahren.  Wir sehen unsere  Hauptaufgabe darin, die Familien in ihren oft schwierigen  Lebenssituastionen  zu unterstützen.....................

                                           JET   -   TANKSTELLE

           Wir starteten unser Projekt am 1. April 2011.  Unser Sohn  CHRISTOPHER  war damals 19 Jahre alt.  Er war seit einem halben Jahr fertig mit der  Berufsvorbereitungsklasse  in Fussach ( Vorarlberg ),  die er 3 Jahre besuchte.  In dieser Zeit wurde auch das  " SYSTEM   INTEGRATIVE   WOCHENSTRUKTUR "  begonnen.  Wir entschieden uns für diesen Weg  nach der integrativen Beschulung unseres Sohnes.  Da es für uns ganz wichtig war, daß unser Sohn auch einen weiteren   integrativen Weg bekommen soll.  Da unser Sohn in der Gemeinde, in der wir wohnen  integriert war,  war es naheliegend auch die Angebote  für diese integrative Struktur hier zu suchen. In den 8 Jahren der integrativen Beschulung war es uns möglich, in unserer  Wohnortgemeinde  ein gutes  SOZIALES   NETZ  für  Christopher  aufzubauen.

        Es war uns dadurch auch möglich,  Angebote für eine integrative  Beschäftigung  zu finden.  So fanden sich Aufgaben für Christopher  in der Gemeinde,  in der  Schule und in diversen Geschäften unserer Wohnortgemeinde.   Christopher  hat heute eine   INTEGRATIVE   WOCHENSTRUKTUR    im Ausmaß  von 40 Stunden.  Er wird begleitet von  4  AssistentInnen.   Die Woche ist ganz klar durchstrukturiert von Montag  bis Freitag  Nachmittag.   Inkludiert sind  natürlich auch die Fahrtdienste  zu den jeweiligen Orten.  Und   EIN  Ort   dieser integrativen  Wochenstruktur  ist eben unsere eigene  Tankstelle.  Die  Idee,  eine Tankstelle  zu pachten,  ist daraus entstanden, da  Christopher  Waschanlagen und  Zahlencodes liebt.  Er ist jeweils Montag und Freitag  Vormittag an der Tankstelle. Dort  verrichtet er diverse Arbeiten   am Außengelände,  wie  Mülleimer leeren,  mit der Kehrmaschine fahren,  den Rasen mähen  und eben den Kunden  bei der Waschanlage behilflich sein.  Er hilft auch im Büro  und im Shop mit ,  dort zählt er  Münzen  aus dem Kaffeautomat oder aus dem Staubsauger,  sowie die Unmengen Papier, die an einer  Tankstelle  anfallen,  werden von ihm geschreddert.  Dieses  Modell hat sich sehr  gut eingespielt, und aus diesem Grund haben wir das Angebot, bei uns an der Tankstelle  sinnvolle Beschäftigung  im Rahmen einer integrativen  Wochenstruktur  anzubieten,  auch weiteren jungen  Menschen mit Autismus gemacht .  So haben wir nun mit Angelika,  Niklas,  Thomas,  Zlatan und Christopher ein tolles Team mit jungen   erwachsenen Menschen  mit  Autismus,, die uns im Rahmen ihrer Fähigkeiten  sehr gut bei den täglichen Abläufen an der Tankstelle unterstützen.  Ganz wichtig ist dabei, daß die ganzen  Abläufe   OHNE    ZEITDRUCK  zu   verrichten sind .

         Ebenso ist es wichtig,  daß die jungen  Menschen   sich    JEDERZEIT   ZURÜCKZIEHEN  können,  und dies ist in unserem Geschäft gut möglich.  Unser Projekt wird auch von unseren Kunden  durchaus positiv angenommen,  und es ist mittlerweile selbstverständlich,  daß an unserer Tankstelle Menschen mit Behinderung arbeiten,  wir sind die   BESONDERE   TANKSTELLE .

          Ebenso  haben wir über das ganze Jahr   Menschen mit   ASPERGER   AUTISMUS,  die bei uns dann über einen Zeitraum ein Praktikum oder einen Ferialjob machen.  Dies hat sich ebenfalls sehr gut etabliert.  Es wenden sich auch junge  Praktikanten  an mich, um ab und an über drei Wochen ein Praktikum  mit den jungen Menschen und deren  Assistenten zu begleiten,  so lernen sie sehr viel aus der Praxis und dem Alltag mit Menschen mit Autismus  und ist dies doch für ihre weitere Ausbildung von enormen Wert .

          Ich habe auch mit meinem  Tankstellen - Personal fünf sozial sehr engagierte und feinfühlige  Frauen, die normal mit den  jungen Menschen umgehen  und arbeiten,, dies ist ebenfalls nicht selbstverständlich.  Unser ganzes Projekt  ist in diesen  nun fast drei Jahren sehr gewachsen  und hat sich gefestigt,  mit all seinen Höhen und Tiefen, die wir alle miteinander bewältigt haben.

          Für  mich als betroffene  Mutter und Arbeitgeberin  ist dies ein positives Beispiel   von   GELEBTER   INKLUSION  . Mein Sohn kann so ein etwas selbständiges Leben als junger erwachsener Mann mit Autismus   LEBEN .  Und er entwickelt  sich dabei gut und ist glücklich.

          Für so ein Projekt braucht es jedoch ein sehr gutes    N E T Z  -  W E R K   von  Menschen  und  Orten.  Dies haben wir in den ganzen Jahren  schaffen können  und dafür bin ich sehr dankbar,  daß uns dies so gut  gelungen ist .   DANKE an alle AssistentInnen,  meinen  MitarbeiterInnen,  allen  Personen  in unserem großen  Netzwerk  -  meiner  Familie  und Freunden - ohne diese vielen  Menschen ist es unmöglich, so ein Projekt zu bewerkstelligen .


Frau  Petra   GIRARDI,  Verein  Autistenhilfe  Vorarlberg,  Paradies  48 a,  A - 6973   HÖCHST

E - Mail  to :  petra-girardi@aon.at  "     #   ZITAT   ENDE  #


           Soweit  der  Bericht  in der neuesten Ausgabe der  " AUTISTENHILFE "  und dazu gibt es nun einen durchaus topaktuellen Kommentar  aus  Salzburg :

        WOLFGANG  S.  wird in wenigen Tagen den 43. Geburtstag feiern : leider ist er aufgrund seiner  autistischen Diversifikation  nie über den intellektuellen Status eines fünfjährigen Vorschulkindes hinausgekommen !  Damals vor 35  Jahren scheiterten kläglich alle Versuche ihn  wenigstens durch die Sonderschule zu bringen .  Somit hat er keinerlei  Schulbildung  und nur durch intensivste  private  Bemühungen seiner  Mutter lernte er dann doch noch rudimentär  das Lesen und auch das Schreiben.

      Jetzt stehen für diesen Wolfgang   tatsächlich epochale  Veränderungen an :  raus aus der trostlosen  bescheidförmig vom Land Salzburg verfügten  Aufbewahrungs - und Beschäftigungsanstalt  in ein wahrhaft   INKLUSIVES   LEBEN  IM   HEIMATORT  genau nach dem  Vorbild  von diesem  Christopher  G.  jenseits des Arlberges !

      Das  heißt im Klartext :  WOHNEN  im eigenen Zimmer  im angestammten  Elternhaus .   Bestens durchstrukturierte  Arbeitswoche  mit genug Assistenz  in jeder Hinsicht  und  echte sinnvolle zufriedenstellende    ARBEIT   an diversen  Orten  in der näheren Umgebung .

      Schluss   mit   tagtäglicher  Nötigung   in  der  familienfremden   Unterbringung  &  " Beschäftigungstherapie ",  Schluss  mit  Enteignung  &  Ausbeutung  bis auf den letzten  Groschen .

       Schluss mit erbärmlichster  Sklavenhalterei unter dem scheinheiligen  Deckmantel  des althergebrachten  paternalistischen   FÜRSORGERISMUS  !!!

WOLFGANG  S .    ENT  -  HINDERT   SICH  !

WER  WIRD  IHN   DABEI  WEITERHIN  BEHINDERN   ?